Workshops

Transmedia Matters? Researching Electronic Waste

  1. November 16, 13.30 – 18:15 Uhr: Projektpräsentationen mit moderierter Diskussion
  2. November 16, 9.30 – 16 Uhr: Projektpräsentationen und Gruppenworkshops

Critical Media Lab des Instituts für Experimentelle Design- und Medienkulturen, HGK FHNW und Haus der elektronischen Künste (HeK), Freilager-Platz 1+9 Basel

Die Veranstaltung ist in Englisch, öffentlich und kostenlos, mit beschränkter Platzzahl.
Anmeldung bis 24. Oktober 2016 an: flavia.caviezel@fhnw.ch.

Transmedia Matters? Researching Electronic Waste bringt internationale Akteur_innen zusammen, die Abfall und dessen Zirkulation erforschen. Diskutiert werden einerseits die verschiedenen Inhalte und Ergebnisse, andererseits die Möglichkeiten, Chancen und Probleme (trans-)medialer Methoden und Techniken der ästhetischen Forschung zu Abfall, und spezifisch zu e-Waste. Alle Referent_innen arbeiten mit digitalen Medien und Visualisierungstools und verorten sich in einem künstlerisch-wissenschaftlichen Umfeld.

Die Veranstaltung ist Teil des Forschungsprojekts Times of Waste, das die Wege und Transformationen von Abfall untersucht. Die Wahl der Medien ist bei dieser angewandten Forschung sehr zentral – auch deshalb, weil viele Brüche und Intransparenzen die Wege der Materialien kennzeichnen. Inwiefern transmediale Aspekte bei den vorgestellten Projekten relevant sind, wird deshalb im Vordergrund der verschiedenen Beiträge und Diskussionen stehen.

Referentinnen und Referenten

Die Referierenden forschen nicht nur seit Jahren im Bereich der Zirkulation von Abfall – die meisten im Bereich von e-Waste –, sondern sie arbeiten auch an der Schnittstelle von künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung. Sie haben entweder einen künstlerischen Hintergrund und arbeiten auch in wissenschaftlichen Kontexten, oder sie haben umgekehrt einen wissenschaftlichen Hintergrund und arbeiten auch in künstlerischen. Die vorgestellten Projekte sind vor diesem Hintergrund einer sich ergänzenden Theorie-Praxis bzw. Kunst-Wissenschaft (ArtScience) entstanden.

Die Künstlerin Shu Lea Cheang befasst sich seit vielen Jahren mit Trash, Science-Fiction und queeren Körperpolitiken. Ende 2015 schloss sie ihr Projekt im Rahmen des an der University of London durchgeführten Forschungsprojekts Bodies of Planned Obsolescence. Digital performance and the global politics of e_waste ab.

Baruch Gottlieb schrieb seine geisteswissenschaftliche Doktorarbeit über „die kleinsten Teile“ (Partikelphysik). Als Lehrbeauftragter, Kurator und Künstler befasst er sich seit Jahren mit den materiellen Implikationen der digitalen Information und deren Auswirkungen auf die Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Zusammen mit Studierenden kreierte er das Computerspiel i-mine, in welchem es um die Problematik beim Rohstoffabbau für Computerteile geht.

Auch in KairUs’ (Linda Kronmann und Andreas Zingerle) prozessual und kollaborativ angelegten Kunst- und Forschungsprojekt Behind the Smart World spielt e-Waste aus Ghana eine wichtige Rolle, nämlich als materielle Grundlage unerwünscht weiterzirkulierender Daten.

Shusha Niederberger arbeitet als Vermittlerin beim Haus der elektronischen Künste Basel HeK. Sie ist Medienkünstlerin und speziell interessiert an DiY-Maker-Cultures. In ihrem Vortrag diskutiert sie, welche Rolle Abfall im Kontext der Maker-Culture spielt bzw. spielen könnte.

Dietmar Offenhuber leitet das Information Design and Visualisation graduate program an der Northeastern University in Boston. Er führte mehrere Projekte durch, bei denen offizielle und informelle Abfall-Systeme verfolgt und analysiert wurden. Bekanntes Beispiel ist der am MIT entwickelte TrashTracker, ein Gerät zum Tracken der Abfallwege.

Das interdisziplinäre Forschungsteam Times of Waste vereint Personen aus der visuellen Ethnologie, Szenografie, Musik, dem Webpublishing, den Umweltwissenschaften und der Kunsttheorie: Flavia Caviezel (Leitung), Mirjam Bürgin, Anselm Caminada, Adrian Demleitner, Marion Mertens, Yvonne Volkart und Andreas Simon (assoziiert). Die meisten haben bereits im Vorläuferprojekt RhyCycling. Ästhetik der Nachhaltigkeit im Grenzraum Basel zusammengearbeitet.

Die Veranstaltung wird durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützt.